SEABEX ONE
Das Original
Das Taucherbasisschiff SEABEX ONE wurde von der Werft Nobiskrug GmbH in Rendsburg für den Einsatz in der Nordsee für vielseitige Aufgaben konzipiert: Tieftaucheinsätze, Unterwasserschweissungen, Unterwasserbauarbeiten, Brandbekämpfung, Hilfs- und Evakuierungsaufgaben in Notfällen (Evakuierung bis zu 500 Personen), Vermessungsaufgaben, Hubschrauberlandungen, allgemeine Meeresforschung und Gewinnung von Meeresbodenschätzen. Damit das Schiff seine vielfältigen Aufgaben auf dem Gebiet der Tiefseetechnik erfüllen kann, wurde folgendes Schiffsantriebs-Konzept als optimale Lösung entwickelt: 2 Ruderpropeller-Anlagen im Heck als Vortriebs-, Positionierungs-und Ruderanlage mit einer Leistung von je 1620 kW, 2 Ruderpropelleranlagen im Bug mit einer Leistung von je 1100 kW. Die Ruderpropeller, von je einem Gleichstrommotor angetrieben, sind um 360° schwenkbar. SEABEX ONE ist mit einer aus 7 Kammern bestehenden Taucheranlage ausgerüstet.
Ein fest angeordnetes Heckportal ermöglicht das Arbeiten mit schweren Konstruktionen über dem Achterschiff. Zur Brandbekämpfung sind auf dem Heckportal 4 Feuerlöschkanonen installiert. Auf der Backbord-Seite ist ein elektrohydraulischer Offshore-Kran angeordnet. Eine Hubschrauberlandeplattform auf dem Vorschiff ermöglicht den schnellen und problemlosen Wechsel der Besatzung, sowie eine Notversorgung über Helikopter.
Ein fest angeordnetes Heckportal ermöglicht das Arbeiten mit schweren Konstruktionen über dem Achterschiff. Zur Brandbekämpfung sind auf dem Heckportal 4 Feuerlöschkanonen installiert. Auf der Backbord-Seite ist ein elektrohydraulischer Offshore-Kran angeordnet. Eine Hubschrauberlandeplattform auf dem Vorschiff ermöglicht den schnellen und problemlosen Wechsel der Besatzung, sowie eine Notversorgung über Helikopter.
Das Modell
Vor über 20 Jahren habe ich den Seabex One Bausatz von Graupner gekauft, mit allem Drum und Dran. Vor allem die vielfältigen technischen Einrichtungen haben mich fasziniert. Das Schiff habe ich dann zu etwa 75% gebaut, mit funktionierenden Antrieben, Kran, Pumpen und Beleuchtung. Auch auf dem Wasser war es schon und hat gut funktioniert.
Dann hatte ich meine Prioritäten etwas anders gesetzt und das Schiff ruhte im Keller im „Trockendock“ still und leise vor sich hin!
Nach der Pensionierung habe ich beschlossen, die Seabex One zu restaurieren und technisch soweit möglich aufzurüsten.
Zustand bei Beginn der Restauration
Dabei habe ich mir die Freiheit genommen, etwas vom Originalzustand abzuweichen zugunsten von erweiterten technischen Funktionen. Es kann daher nicht mehr als „Scale-Modell“ bezeichnet werden. Im wesentlichen habe ich dabei den sogenannten Moonpool weggelassen, diese durchgehende Öffnung durch die man eine Tauchglocke absenken konnte.
die "entkernte" Seabex,
alle Innereien ausgebaut
Technische Daten
Modell Vorbild
Länge über alles ca. 1450 mm 106,8 m
Breite ca. 260 mm 19.6 m
Tiefgang ca. 72mm 5.5m
Gesamtgewicht ca. 14kg
Massstab 1:75
Die bisherigen und noch geplanten Umbauten:
Beleuchtung
Positionsleuchten* - Toplicht am Hauptmast, 2 x weiss
- Seitenlichter Backbord rot, Steuerbord grün
- Hecklicht 2 x weiss
Arbeitslichter *
(Manövrierbehinderung) - am Hauptmast weiss/rot/weiss/rot (senkrecht) - am Hauptmast Kranseite rot/rot
- am Hauptmast kranabgewandt grün/grün
Ankerlicht* - vorne am Signalmast weiss/weiss
- hinten am Heckportal weiss/weiss
Kran* - Blinklicht rot auf Kranmast
- Krankabinenlicht
- Flutlicht am Kranmast
weitere Beleuchtung - Nachtbeleuchtung Brücke/Kabinen *
- Flutlicht vorne auf Heliplattform *
- Flutlicht hinten auf Arbeitsdeck*
- blinkende Positionslichter auf Helideck gelb*
*einzeln oder in Gruppen schaltbar
Anmerkung: Die Beleuchtungsvorgaben der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung sind ein Kapitel für sich und für so ein
Arbeitsschiff echt schwer interpretierbar. Gut möglich, dass da das eine oder andere Lämpchen am
falschen Ort platziert ist. Lasse mich von Experten gerne belehren.
Antrieb Umgebaut auf Brushless Motoren und Schottel teilweise modifiziert infolge Schäden an den
Kunststoffteilen. Erstaunlicherweise liefert das kleine Brushless „Motörchen“ rund 50% mehr Leistung als
die beiden original eingebauten 540er Motoren! Dazu ist durch den Wegfall des oberen Winkelgetriebes
die Geräuschkulisse wesentlich diskreter.
hinten - 2 Schottel +/- 90° drehbar, nebeneinander angetrieben von einem Brushless-Motor über Zahnriemen
vorne - 2 Schottel +/- 90° drehbar, hintereinander angetrieben von einem Brushless-Motor über Zahnriemen
Steuerung die Steuerung erfolgt nur über einen Steuerknüppel, wobei über einen Umschaltkanal die folgenden
Funktionen verfügbar sind:
Normale Fahrt - hintere Schottel angelenkt, vordere Schottel starr geradeaus
Manöver seitwärts - vordere und hintere Schottel gleichläufig angesteuert, ermöglicht seitwärts Fahren
(Anlegen am Hafen, z.B.)
aktuelle Funktionen
- Mast heben und senken
- Haken heben und senken
Feuerlöschkanonen - starr, 1 Wasserpumpe (ev. später drehbar geplant)
Radar - 2 drehende Radarbalken
Anker - 2 Freifall-Ankerwinden von WOWIDA, modifiziert mit stärkeren Motoren da die Originalmotoren den
Metallanker mit 1m Kette nicht heben konnten. Ebenso musste die Ansteuerung der Ankerlichter
modifiziert werden. Für den Einbau der Ankerwinden musste ich das Vordeck aufschneiden, da es
von der früheren Bauphase schon fest eingeklebt war.
mit stärkerem Motor
Signalmast - der Signalmast vorne ist ferngesteuert kippbar für Helikopterlandungen, das Servo wird noch verschalt
Geplante Funktionen
Rettungsboote/Davits 2 bisherige Prototypen, um die Boote abzusenken sind fehlgeschlagen, ich bleibe aber dran und gebe
nicht auf ! Auch für die funktionellen Davits muss ich das Deck ausschneiden, da der Einbau der
Motoren und Endschalter unter Deck sonst nicht möglich ist.
Helikopter vorgesehen im Bausatz ist ein „FAKE“ – Helikopter auf der Platform, was mir aber nicht gefällt. Bisher
habe ich allerdings noch keinen so kleinen flugfähigen Heli gefunden, der auch einigermassen vom
Aussehen her passt (Massstab 1:75) und sich genügend stabil steuern lässt. Es besteht noch Hoffnung,
da die Helis bezüglich Flugstabilität auch Fortschritte machen.
Lenzwasserpumpe im Moment sind die Schottel noch nicht ganz dicht und da das Deck auch viele nicht sauber
abgedichtete Luken aufweist werde ich aus Sicherheitsgründen wohl auch noch eine
Lenzwasserpumpe einbauen müssen, damit der Pot nicht absäuft!
Soundmodul für diverse akustische Effekte, z.B. Nebelhorn, Ankerkettenrasseln, Helikoptersound, Krangeräusch
Rauchgenerator damit‘s auch kräftig aus dem Kamin dampft
Weitere ausgeführte Umbauten und erledigte Ausbauten
- Reling am Arbeitsdeck erstellt
- Beplankung des Arbeitsdecks mit 7mm Holzleisten- komplete Elektrik neu verdrahtet
Einige Bilder zum Zustand im November 2017
Vordeck, Signalmast, Anker, Helideck, vordere Schottel-Antriebe
Kran, Heckportal mit Feuerlösch-Monitoren, hintere Schottel-Antriebe
neu beplanktes Arbeitsdeck
Fernsteuerung Obwohl heute hauptsächlich 2,4 GHz Anlagen zur Anwendung kommen, habe ich die alte Graupner
40 MHz Anlage beibehalten, da sie nach einigen Ausbesserungen (kalte Lötstellen, verharzte
Kippschalter) wieder einwandfrei funktioniert. Der Nachteil, dass man sich gegenseitig über die
Kanalwahl absprechen muss ist nicht mehr so relevant, da nur noch wenige Modellbauer 40 MHz
Anlagen einsetzen.
Stromversorgung Die Stromversorgung des Schiffs besteht aus 3 Bleiakkus mit 12V, 7Ah, je eine für die vorderen und
hinteren Schottelantriebe sowie eine für die Hilfsbetriebe. Ein DC-Wandler erzeugt die für den Kran
nötigen 6V. Alle 3 Akku sind abgesichert und über Kippschalter zuschaltbar.
Der Empfänger für die Fernsteuerung wird redundant von den beiden Fahrakkus versorgt und durch
die getrennte Versorgung der vorderen und hinteren Schottel ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass
das Schiff infolge Akkuausfall liegen bleibt.
je ein Akku für die vorderen und hinteren Schottel-Motoren und ein Akku für die Hilfsbetriebe
vorderer Schottelantrieb, Freifall-Ankersteuerung, Sicherungsblock, DC-Wandler (12V > 6V)
hinterer Schottelantrieb vor und nach dem Umbau
Antrieb mit Brushless-Motor ( = 3-phasen Motor) und Zahnriemen.
Das kleine "Motörchen" leistet mehr als die beiden alten Motoren zusammen!
Dezember 2017
Da die vorderen Schottel immer wieder Probleme machten, da die Verlängerung unzugänglich in einem Rohr zusammen geklippt sind und die Plastikraster langsam lahmen. Da kann es passieren, dass die Schottel plötzlich abfallen und in den Untiefen versinken! Ich habe daher nach einer Lösung gesucht, die Verlängerung unverlierbar zu machen. Zudem ist auch immer wieder Wasser durch die Schottel eingedrungen, da das obere Ende des Rohrs praktisch auf der Wasserlinie liegt (Konstruktionsfehler von Graupner?). Daher habe ich die Schottelverlängerung noch um 10mm gestreckt.
Die Verlängerung wird fest verklebt und die Gondel mit einer Schraube gesichert
Durch die graue Zwischenlage wird das obere Ende des Schottelrohrs über die Wasserlinie angehoben.
Durch die Erhöhung mussten auch die Anlenkungen modifiziert werden.
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Dezember 2019
Beim Schaufahren im Mai 2019 zeigten sich Störungen am Kran und den Ankerwinden. Da ich aber mit dem Bau der Cape St. George beschäftigt war hatte ich noch keine Zeit gefunden den Problemen auf den Grund zu gehen. Aufgrund der nun erfolgten Analyse habe ich mich entschlossen, den Kran neu zu bauen. Wahrscheinlich werde ich auch die Ankerwinde neu bauen, wobei ich nur noch einen Anker ansteuern werde, dafür mit einer stabileren Winde.
Angefangen habe ich mit dem Turm und dem Antrieb, dabei wird der Turm endlos drehbar sein, wozu eine 6-polige Kupplung für die Ansteuerung nötig ist. Dazu wird auch eine Änderung der Stromversorgung nötig sein, damit über die 6 Leitungen die 2 Motoren vor-/rückwärts und die Beleuchtung angesteuert werden können.
Der bewegliche Teil des Turms, die beiden Endschalter sind für den Ausleger.
Links die Grundplatte mit dem Antrieb für die Turmdrehung (unter der roten Verschalung).
Der Kranführer wird in die Kabine verbannt und muss nun den Rest seines Lebens darin verbringen ;-((
Aber immerhin habe ich ihm eine Beleuchtung installiert.
Oktober 2020
Nachdem ich nun mit der Cape St.George, der Cap Roig, der Wiesel und der Bugsy vier fahrtüchtige Boote habe kann ich mich wieder der nächsten Revision der Seabex-ONE bzw. deren Kran widmen.
Also die Kiste mit den oben gezeigten Teilen hervorgeklaubt und begutachtet --- und gleich schon der erste Schreck -- das Kranführer-Gehäuse hatte ich auf der falschen Seite des Turms befestigt. Der Weiterbau hat daher mit einer Fehlerkorrektur begonnen!
Na ja, aus Fehlern lernt man, daher sollte man viele machen?? .... oder so!!
Zum Glück war die Umplatzierung der Kabine nicht allzu kompliziert.
Der Rohbau des Turms ist soweit fertig, einige Details und die Bemalung müssen noch überarbeitet werden.
Der Kran ist soweit fertig, er wartet nun auf den Einbau. Zuerst will ich aber das lose Deck der Seabex irgendwie fest einbauen, so dass man aber weiterhin an alle nötigen Einbauten herankommt.
Good by Seabex
Man wird älter, an allen Ecken und Enden zwickt und zwackt es und im Rücken knarzt es verdächtig.
So habe ich mich nun (2024) entschieden, die Seabex wegzugeben da sie einfach zu gross und vor
allem zu schwer war, weshalb sie die letzten Jahre nur noch im Hobbyraum statt im Wasser verbrachte.
Ich glaube, dass ich sie in gute Hände gegeben habe und wünsche ihr ein neues Weiterleben.
P.S.: den Kran habe ich behalten, und werden ihn wohl in einem neuen Projekt verwenden.
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